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Im Reichenbacher Stadtpark wartet eine große Aufgabe

erschienen am 26.10.2019
Im Reichenbacher Stadtpark wartet eine große Aufgabe
Der Teich im Reichenbacher Stadtpark mit seiner Fontäne ist eine schöne Stelle, um die Seele baumeln zu lassen. Doch die Idylle trügt ein wenig. Denn das Gewässer ist ein Sorgenkind. Foto: Franko Martin

Bäume, gepflegte Wege, ein Musikpavillon - die Grüne Lunge der Stadt ist in einem gutem Zustand. Für die Teiche gilt das aber nicht.

Reichenbach. Der Buchenhügel ist einer von Wolfgang Richters Lieblingsplätzen. "Hier hat man einen schönen Blick auf den Teich", sagt das Mitglied des Fördervereins "Parkanlagen der Stadt Reichenbach". Er ist dort regelmäßig unterwegs, um nach dem Rechten zu sehen. Und um zu gucken, wo es Verbesserungspotenzial gibt. "Vielleicht könnte man noch ein paar zusätzliche QR-Codes an interessanten Stellen anbringen", denkt Richter laut nach. Die Tafeln mit dem Mischmasch aus weißen und schwarzen Rechtecken können mit einem Smartphone gelesen werden und enthalten beispielsweise Infos über die Luthereiche oder den Musikpavillon. Aber im Stadtpark gibt es ja noch weitere interessante Orte.

Denn fertig ist die Grüne Lunge der Stadt eigentlich nie. Ab dem Jahr 1897 errichtet, wird die Anlage ständig weiterentwickelt. Förderverein und Stadt machen das Hand in Hand. Und erkennen dabei dieselben Probleme. "Eigentlich müssten die zwei Teiche dringend entschlammt werden", ist sich Wolfgang Richter bewusst. Natürlich weiß man das auch im Rathaus. Aber so etwas macht richtig viel Arbeit - und kostet dementsprechend. "Der Aufwand ist enorm", betont Stadtsprecherin Heike Keßler. Immerhin müssten alle Fische gefangen und umgesiedelt werden. "Dann wird das Wasser abgelassen", zählt Keßler weiter auf. "Wenn der Schlamm abgetrocknet ist, wird mit Hilfe großer Bagger das Material verladen, abtransportiert und entsorgt."

Zurzeit macht die Stadt das bei einem eher kleinen Teich in Schneidenbach. Kosten: 35.000Euro. Für die beiden erheblich größeren Wasserflächen im Stadtpark müsste man da schon mit rund 120.000 Euro rechnen, peilt Keßler die Kosten über den Daumen. Für Reichenbach wäre dies eine Stange Geld. Deshalb kann die Stadtsprecherin auch noch keinen Zeitpunkt nennen, wann es los gehen soll.

Doch abgesehen davon ist die Grünanlage in recht gutem Zustand. Deshalb bäckt man im Stadtpark eher kleine Brötchen. So hat der Verein bislang 30 Nistkästen aufgehängt und pflegt sie auch. 100 Kilogramm verbrauchtes Futter sprechen für einem guten Appetit der Vögel. Außerdem wird eine große Wiese mittlerweile seltener gemäht, damit Gräser und Wildblumen blühen können. In dieser gemächlichen Schlagzahl soll es weitergehen. Nächstes Jahr sind drei Insektenhotels im Stadtpark und im Park der Generationen geplant. Natürlich sollen auch wieder Bäume gepflanzt werden.

Ist der Förderverein also rundherum glücklich, was den Stadtpark angeht? Nicht ganz. "Es gab hier früher eine Gaststätte mit Biergarten", blickt Wolfgang Richter wehmütig zurück. "Aber sie wurde schon zu DDR-Zeiten dichtgemacht." Er kann sich nicht vorstellen, dass sich so etwas heute wirtschaftlich tragen würde. Aber schade ist es trotzdem. Richter: "Zum Sonntagsspaziergang am Park Kuchen essen, das wäre natürlich toll."

Service: Der nächste Arbeitseinsatz im Stadtpark findet am kommenden Samstag, 2. November, von 9 bis 12Uhr statt. Der Förderverein hofft auf rege Beteiligung.

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